Mecklenburg-Vorpommern liegt bei den Durchimpfungsraten bundesweit mit vorn. Verbesserungen sind aber möglich und nötig. Das Land startete deshalb im Oktober 2018 eine Impfkampagne.
Glawe: Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land mit einer sehr hohen Impfbereitschaft. Wir liegen im bundesweiten Vergleich fast ausschließlich im Spitzenbereich bei den Durchimpfungsraten und haben eine hohe kollektive Immunität bei vielen Erkrankungen in der Bevölkerung erreicht. Trotzdem – es stellt sich immer wieder neu die Aufgabe, über Impfungen zu informieren, aufzuklären und vor allem Menschen zu motivieren, zum Arzt zu gehen und sich impfen zu lassen. Gerade weil viele gefährliche Krankheiten wie Mumps, Masern und Röteln durch hohe Impfquoten seltener geworden sind, ist vielen Menschen nicht mehr bewusst, welche teils schwerwiegenden Folgen – bis hin zu Todesfällen – manche Infektionen haben können. Deutlich wird dies an den geringeren Durchimpfungsraten bei den Auffrischungsimpfungen für Diphtherie und Tetanus in M-V. Die hohen Impfquoten in unserem Land wollen wir halten und möglichst noch weiter verbessern. Deshalb gibt es die Kampagne. Jeder Einzelne benötigt individuellen Schutz. Das bringt unser Kampagnenmotto auf den Punkt: "MV impft – Gemeinsam Verantwortung übernehmen".
Glawe: Wir wollen das Thema Impfen wieder stärker in den Blickpunkt rücken und gemeinsam über die Notwendigkeit des Impfens informieren und aufklären. Die Kampagne "MV impft" ist zunächst für zwei Jahre konzipiert und wird innerhalb dieser Zeit stetig weiterentwickelt. Es werden Informationen beispielsweise für Eltern, Kinder, junge Erwachsene, Familien sowie Senioren erarbeitet. Es wird mit dem neuen Internetauftritt www.mv-impft.de sowie Informationsmaterial wie Plakaten und Faltblättern geworben.
Zum Start der Kampagne haben wir uns auf vier Motive konzentriert: "Impfen ist Gemeinschaftsaufgabe" – soll deutlich machen, dass jeder Einzelne dazu beitragen kann, sich selbst und andere vor Infektionskrankheiten bestmöglich zu schützen. "Impfen ist Familiensache" – wirbt dafür, dass alle Generationen in einer Familie auf ihren regelmäßigen Impfschutz achten. An Jugendliche wenden wir uns mit dem Motiv "Impfen ist ein Freundschaftsdienst". Da geht es vorrangig um junge Erwachsene, die gegen Humane Papillomviren geimpft werden können. Ein wichtiges Thema ist die Grippeschutzimpfung. Deshalb appellieren wir auch an Vorgesetzte in Unternehmen, ihre Mitarbeiter zum Impfen zu ermuntern – das nennen wir "Impfen ist Chefsache".
Darüber hinaus werden auch digitale Medien, wie Spots für Verkehrsmittel oder Kinos, sowie YouTube und Facebook als Informationsträger zum Einsatz kommen, um gezielt Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen. Hinzu kommen Hinweise auf die zahlreichen Impfangebote der niedergelassenen Ärzte, der Gesundheitsämter und auch der Betriebsärzte im Land.
Glawe: Es geht uns insgesamt um das Thema, denn Impfungen sind der beste Schutz vor Infektionskrankheiten – für jeden Einzelnen und für uns alle. Aber natürlich orientieren wir uns an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), die jährlich aktualisiert werden.
Glawe: Die niedergelassenen Ärzte im Land tragen bereits jetzt erheblich dazu bei, dass die Impfquote im Land so gut ist. An diese Motivation wollen wir anknüpfen und die Ärzte ermuntern, sich aktiv in die Kampagne einzubringen.
Das Gespräch führte Grit Büttner, freie Mitarbeiterin der Pressestelle der KVMV für das JOURNAL der Kassenärztlichen Vereinigung M-V (KV-Journal).
Impfkampagne: Informationen, Flyer, Impfkalender und Plakate zum Herunterladen oder kostenfreien Bestellen